Der längste Weg


Der längste Weg

Stoppt Lebendtiertransporte – jetzt!

Pro Jahr werden etwa 1 Milliarde lebende Tiere durch die EU und darüber hinaus transportiert. Über Stunden, über Tage, bei Hitze, bei Kälte – und unter elendigen Bedingungen. Kontrolliert wird unregelmäßig, Sanktionen bei Verstößen gegen die ohnehin schon laschen Vorgaben erfolgen kaum. Darum müssen Lebendtiertransporte langfristig abgeschafft werden – und so kannst du dabei helfen!


Bei der Fahrt über die Autobahn kommt es nicht selten vor, dass man einen Tiertransporter passiert. Lange, graue Ungetüme, leicht erkennbar durch die schmalen Schlitze in den Metallwänden, manchmal lässt sich ein kurzer Blick auf ein paar Federn oder die Silhouette eines Schweinerückens erhaschen. Hinter der Metallverkleidung: Enge, Unruhe und Todesangst. Wer selbst einmal ein verängstigtes Tier zum Tierarzt gebracht hat, weiß um den Stresspegel, den eine Autofahrt auslösen kann.

Der Unterschied: In der Regel sitzt der eigene Schützling in einem mit einem Handtuch ausgelegten Transportkorb, ihm wird gut zugeredet und die Fahrt ist nach einigen Minuten vorbei. Zu Hause gibt es dann ein Leckerli. Bei Lebendtiertransporten ist das etwas anders: Die Käfige sind eng, die Verpflegung unzureichend und es ist auch niemand da, der den Tieren erklärt, dass sie bald wieder heimkehren. Zum einen dauert der Transport noch mehrere Stunden, gar Tage. Zum anderen gibt es in der Regel keinen Ort zum Heimkehren. Die Mehrzahl der transportierten Tiere fährt in Richtung Endstation – zum Schlachthof.

Die Petition: Lebendtiertransporte beenden




Tierschutzorganisationen setzen sich seit langem für die Reform sowie die Beendigung von Lebendtiertransporten ein. Aktuell sammelt der Verein VIER PFOTEN Unterschriften für ein Verbot dieser Transporte. Hier kannst du den Tieren deine Stimme geben: Jetzt Petition unterschreiben!!  

Die Forderungen umfassen unter anderem:

  • Verbot von Langstreckentransporten in den EU-Mitgliedsstaaten
  • Fokussierung auf den Transport von Fleisch anstelle von Lebendtieren
  • Begrenzung der Transportdauer auf maximal 8 Stunden
  • Mehr angekündigte Kontrollen und schärfere Sanktionen
  • Klares Verbot von Abfertigungen bei über 30 Grad und Kälte
  •  

Der Hintergrund: Warum sind Reformen notwendig?




Aktuell dürfen Schweine bis zu 24 Stunden ohne Pause, Rinder bis zu 29 Stunden inklusive einer Stunde Unterbrechung transportiert werden. Diese Zeitspannen können beliebig oft wiederholt werden, sodass die Tiere unter Umständen mehrere Tage bis Wochen unterwegs sind. Dabei stellt der gesamte Transportablauf eine körperliche und seelische Belastung dar, die nicht selten zu schweren Verletzungen oder auch zum Tod der Tiere führt.  

Bereits beim Verladen beginnen die Strapazen: Die Tiere werden in die Transportfahrzeuge gedrängt, verletzen sich dabei ob der Versuche, dem Prozedere zu entkommen. Eingepfercht in ein- oder mehrstöckige Lkw haben sie anschließend zu wenig Platz, um die langen Fahrtzeiten „bequem“ zu überstehen. Große Tiere wie Rinder, Schweine oder Schafe stehen eng an eng; die Flächen sind zu gering bemessen, sodass sie sich nicht hinlegen können. Kleinere Lebewesen wie Kaninchen oder Hühner verweilen gedrängt in schmalen Käfigen, die übereinander gestapelt werden – aufgrund der niedrigen Höhe der Boxen kann die Luft meist nicht ordentlich zirkulieren. Abrupte Fahrbewegungen durch Bremsen oder Beschleunigen, Auseinandersetzungen mit Artgenossen, Prellungen, Abschürfungen oder Knochenbrüche, Dehydrierung und Hunger: Die Tiere leiden erheblich während der Transporte.

Nicht immer Endstation: Wer wird eigentlich transportiert?




Für die meisten Tiere führt der Weg zum Schlachthof. Laut Berechnungen traf dies 2016 in Deutschland auf insgesamt etwa 753 Millionen Tiere zu. Dabei handelte es sich zu 80 % um Masthühner. Des Weiteren wurden Schweine, Puten, Enten, Bullen oder Kälber, Legehennen und Milchkühe zu ihrer „letzten Station“ gebracht.

Andere Tiere wiederum werden zunächst einmal von Betrieb zu Betrieb transportiert: Immerhin finden die verschiedenen Schritte der Tierproduktion nur noch selten an einem und demselben Ort statt. Vielmehr gibt es unterschiedliche Zucht- und Mastbetriebe, Brütereien sowie Ei- und Milcherzeugungsbetriebe. So werden etwa Junghennen erst in spezielle Mastbetriebe gebracht, um anschließend den Weg in die Schlachtung anzutreten.

Tiere, die für die Zucht bestimmt sind, werden mitunter in andere EU-Länder exportiert. 2016 betraf dies in Deutschland schätzungsweise 18 Millionen Zuchttiere wie Rinder, Schweine und Hühner.

Jeder kann mithelfen: Das kannst du tun




Hinter den Lebendtiertransporten steht ein System, das über die Jahre zunehmend ausbeuterischer und profitorientierter geworden ist: der Handel mit tierischen Produkten. Dieser wiederum geht mit unserem gestiegenen Bedarf an Fleisch, Fisch, Eiern und Milch einher. Unabhängig davon, wer an dieser Stelle die treibende Kraft ist – das wachsende Angebot der Händler oder unser Konsumverhalten bzw. der Wunsch nach mehr (vielleicht handelt es sich auch um ein Henne-Ei-Problem?!) –, hat jeder Einzelne von uns die Möglichkeit, das System zu unterstützen – oder eben nicht. Konkret bedeutet das: Mit jeder Kaufentscheidung tragen wir zum Fortbestand, zur Intensivierung oder ggf. zur Reduktion des Handels mit Tierprodukten bei. Jeder von uns kann seinen Fleisch- und Milchkonsum reduzieren, eventuell gar ganz darauf verzichten und pflanzliche Alternativen wählen. Wichtig ist es, sich dieser Verantwortung bewusst zu werden. Um deinen Beitrag gegen Tiertransporte zu leisten, kannst du also: 


  • Die Petition von VIER PFOTEN unterschreiben
  • Dich bei anderen Tierschutzorganisationen wie z. B. der Albert Schweitzer Stiftung über ähnliche Projekte informieren
  • Unterschriftenaktionen auf sozialen Medien (Facebook, Instagram etc.) teilen
  • Deinen Freunden und Bekannten davon berichten
  • Deinen Fleisch-, Milch- und Eierkonsum reduzieren
  • Auf Produkte von kleinen, regionalen Bio-Betrieben ausweichen
  • Deinen Speiseplan auf pflanzliche Produkte umstellen


Danke für dein Interesse und deine Mithilfe!

Zur Petition: Hier unterschreiben!  

 

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