Islak Burunlar




Das traurige Schicksal von Straßenhunden in der türkischen Ägäis-Metropole Izmir

Die vibrierende Hafenstadt ist ein bedeutender Handelsknotenpunkt. Gleichzeitig hat sie zahlreiche Attraktionen wie das orientalische Bazar-Viertel Kemeralti, den mondänen Kordon in Alsancak oder die Dario Moreno Straße in Karatas zu bieten. Was Touristen auf den ersten Blick jedoch nur ansatzweise sehen, sind die vielen Hunde, die hier zwischen all den Sehenswürdigkeiten ein Leben in Not fristen.


Ausgesetzt und gequält

Zahlreiche von ihnen sind schon auf der Straße geboren. Andere wurden einst als Welpen gekauft. Mit zunehmender Größe jedoch wurden sie für ihre Halter zur Last und kurzerhand ausgesetzt. Jetzt schleppen sie sich ausgemergelt sowie krank durch die Straßen und sind damit ein leichtes Opfer für Parasiten.

Auch werden Hunde häufig im Straßenverkehr verletzt und danach einfach ihrem Schicksal überlassen. Nicht selten sterben sie qualvoll am Straßenrand. Dazu kommt, dass immer wieder Giftköder ausgelegt und Welpen wie Unrat in Müllcontainern entsorgt werden.

Geschwister Fatma und Zehra Gülten: "Was wir tun können, tun wir."


Die Geschwister Fatma und Zehra Gülten konnten hier nicht mehr wegsehen. So entschlossen sie sich schon im Jahre 1993 für Tiere in Not aktiv zu werden. Entstanden ist daraus das private Tierheim ISLAK BURUNLAR, was "feuchte Nasen" bedeutet. Zu Beginn waren 10 Hunde in ihrer Obhut. Mit den Jahren wurden es jedoch immer mehr, sodass aktuell über 400 "feuchte Nasen" zu versorgen sind.

Die Versicherungsexpertin Fatma und die Bankerin Zehra sind inzwischen beide im Ruhestand und haben ihr Leben ganz ihren "Kindern", wie sie die Hunde nennen, gewidmet. Ihren Besitz haben sie verkauft und kommen selbst mit dem Nötigsten aus. Dennoch reicht es nicht annähernd für so viele Hunde - und es werden fast täglich mehr. Geldspenden gehen nur spärlich ein und an Futterspenden erreicht das Tierheim meist kaum mehr als trockenes Brot. Die seltenen Gaben von Joghurt oder Milch sind dann schon ein Festmahl für die Hunde. An Trockenfutter ist kaum zu denken. Das würde zwar nur umgerechnet etwa 0,70 Euro pro Tier und Tag kosten, aber bei mehr als 400 hungrigen Mäulern kommen da schon rund 280 Euro jeden Tag zusammen - unerschwinglich. Sparen können die Schwestern jedoch nicht bei der Gesundheitsversorgung der Hunde.

Folge: In der Tierklinik hat sich einiges an Schulden angesammelt.

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Da die Türkei nicht zur EU gehört muss das Futter teuer in der Türkei eingekauft werden. Alleine die Kosten für regelmäßige Entwurmung und Parasitenschutz sorgt für ein großes Loch im Sparstrumpf. 

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